26 May 2023

Was will ich bewirken?

#blogyourpurpose

Es ist wieder einmal soweit. Judith Peters hat zu einem gemeinsamen Schreibprojekt aufgerufen: #BlogyourPurpose.

Was willst du in der Welt bewirken?


Und darum geht es heute, um meinen ZDE (Zweck der Existenz). Der Begriff stammte von John Strelecky, der Bücher wie "Das Cafe am Rande der Welt" und "The Big Five for Life" geschrieben hat. Eine Frage lautet: Ist heute ein Museumstag?

Ist heute ein Tag, den du gerne im Museum deines Lebens zeigen möchtest? Ein Tag, an dem du gewirkt hast?

Ich gehöre zu den Menschen, die an fast allem interessiert sind. Das ist nicht immer ganz einfach. Vor allem ist es ein Prozess sich einzugestehen, dass Interesse und Wirkung zwei unterschiedliche Aspekte sind.

Nicht alles, was ich gerne mache, hat auch eine Wirkung auf meine Mitmenschen. Oder vielleicht doch?


Was willst du einmal werden

Vor kurzem habe ich mit einer lieben Bekannten über die Berufswünsche während unserer Jugendzeit gesprochen, und sie fragte mich: ... und ganz insgeheim, was wolltest du wirklich werden ...


Meine berufliche Bestimmung war vielleicht nicht von Geburt an vorbestimmt, aber spätestens nach dem Tod meines Vaters, in wenigen Tagen jährt sich sein Todestag zum 50. Mal, klar vorgegeben. Nach meiner Schulzeit musste ich im elterlichen Sportgeschäft anfangen zu arbeiten.

Wenn die anderen Kinder in den buntesten Farben ihren Berufswunsch aufzeigten, konnte ich nur sehnsüchtig zuhören.

Rückblickend habe ich sehr gerne in unserem Sportgeschäft gearbeitet, und es jahrzehntelang mit Freude geleitet. Ich liebte es, mich mit unseren Kunden zu unterhalten und sie zu beraten. Ihnen gute Lösungen anzubieten.

Wir hatten sehr viele Stammkunden und ich denke, das lag daran, weil wir es gut machten.

Und doch kam irgendwann der Punkt bzw. die Erkenntnis, dass meine Kunden etwas anderes, als Skier von mir brauchen würden.

Mir fiel auf: Im Urlaub ist alles anders. Je länger meine Kundinnen und Kunden vor Ort waren, desto entspannter wurden sie. Das war ja sehr interessant.

Da wusste ich, was ich bewirken wollte. Mit den Menschen hinausgehen, ihnen zeigen, wie bewusste Entschleunigung funktioniert. Sich selbst spüren.

Mein erster Slogan war: Gspür fürs Leben.


Weniger Stress, mehr Lebensfreude

Seit fast 20 Jahren zeige ich den Gästen im Brixental bei meinen Kneipp-Einführungen, worauf sie, für eine bessere Gesundheit achten sollten. Das Konzept von Sebastian Kneipp beruht auf 5 Säulen: Wasseranwendungen, Ernährung, Bewegung, Kräuter und Lebensordnung.

Gerade die Lebensordnung finde ich besonders wichtig. Wenn wir nicht ausgeglichen und in Balance sind, fehlt uns die Regulierungsfähigkeit für die Probleme und Herausforderungen im Leben.

Wir benötigen neben der Anspannung auch immer wieder Entspannung. Ohne diesem Wechsel erstarrt unser Organismus. Wir geraten in Stress und verlieren die Verbindung zu uns, wir sind nicht mehr im Einklang.

„Erst als man den Zustand ihrer Seele erkannte und da Ordnung hineinbrachte,
ging es mit dem körperlichen Leiden auch besser.“
- Sebastian Kneipp -

Womit fülle ich meinen Geist? Psychohygiene ist heute wichtiger denn je. Die schnelllebige Zeit und die Unmengen an Informationen, die wir ständig abrufen können, lassen wenig Möglichkeiten offen.

Für mich ist das Leben, wie ein Pendel. Es schlägt nach links und nach rechts aus. Damit das gelingen kann, braucht es das kurze Innehalten, damit die Richtung wieder verändert werden kann.


In Gesellschaft geht's leichter

Seit Ende August 2022 leite ich die Erwachsenenschule in Kirchberg in Tirol. Im Team haben wir ein leistbares Programm für Menschen in unserer Region zusammengestellt. Im abgelaufenen Schuljahr hatten wir über 480 Teilnehmerinnen und Teilnehmer in 42 Kursen.

Wir sind soziale Wesen und brauchen den Kontakt zu anderen. Für mich war es schön zu sehen, mit welcher Freude die Kurse unserer Referentinnen und Referenten angenommen wurden. Wie man sich untereinander bestärkt und wie sich auch Freundschaften entwickeln können.

In den letzten Jahren wurden wir oft aus unserer Komfortzone katapultiert. Mit meiner ehrenamtlichen Tätigkeit in der Erwachsenenschule möchte ich das Gemeinschaftsgefühl wieder stärken. Die bunte Vielfalt an Angeboten, soll den Menschen einen Austausch ermöglichen.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sollen mit einem guten Gefühl nach Hause gehen, und mit Begeisterung wieder kommen.

Starke Persönlichkeiten

Meine Kinder hatte ich fast immer mit im Geschäft. Sie lernten von klein auf, den Umgang mit anderen Menschen.

Ich habe ihnen offenes und wertschätzendes Miteinander vorgelebt. Auch für sich einstehen gehörte zur Lebensschule dazu.

Meiner Tochter war ich nur kurz, während der Pubertät "peinlich". Was für ein Glück für mich.

Andrea ist im Moment in Mexiko und studiert dort im Rahmen ihres Auslandsemesters.

Daniel kommt gerade in die Pubertät, und wechselt im Herbst auf eine neue Schule. Es wird spannend.

Beide sind unterschiedlich in ihrer Ausrichtung. Ich nenne sie immer meine beiden Universen und bin mächtig stolz, wie sie ihren Weg gehen.


Der Anfängergeist

Mit offenem Geist an Dinge und das Leben herangehen ist mein Credo. Wenn wir uns jeden Tag vornehmen, Neues auch im Gewohnten zu entdecken, eröffnen sich immer wieder unterschiedliche Möglichkeiten und Perspektiven.

Den Anfängergeist kann man in der Natur wunderbar üben. Mach dich auf den Weg und schau, was es alles zu erkunden gibt. Verwende dazu deine Sinne - sehen, hören, riechen, tasten, schmecken.

Ich möchte, dass wir wieder mehr aus dem Autopiloten-Modus herauskommen. Bewusster leben ist ein Weg zur Stressbewältigung. Mir ist es wichtig, dass wir damit nicht erst beginnen, wenn uns die Umstände dazu zwingen.

Dafür habe ich auch eine Online-Bibliothek entwickelt: Meistere deine Pause.

Es gibt Anleitungen, Übungen, Inspirationen, für Draußen - auch die Kreativität kommt nicht zu kurz. Wir entspannen und sind mit uns verbunden. Das stärkt unsere Lösungsfähigkeit und führt dazu, dass wir resilienter sind.

Echt sein

In meiner Kindheit war meine Mutter Mitglied eines Buchclubs und so kam ich aufs Lesen. Ich war beim Lesen so versunken in die Geschichten, dass ich mich oft als Teil davon fühlte. Damals hatte ich den Wunsch Forscherin zu werden. Ich wollte die Welt entdecken. Ich wollte viele Sprachen können. Vielleicht kommt auch daher die große Liebe zum Unterwegs sein.

Ich spreche zwar nur Tirolerisch, Deutsch, Englisch "richtig", aber egal wo ich hinkomme, verstehe ich die Menschen. Innerhalb kürzester Zeit weiß ich, wie es meinem Gegenüber geht.

Außerdem bin ich Spezialistin für Zusammenfassungen. Nach jedem Buch, das ich verschlungen habe, machte ich eine Kurzbeschreibung davon. Ich habe die Essenz herausgekitzelt.

Um nochmal auf die Einleitung des Artikels zurückzukommen. Was möchte ich bewirken und was ist mein ZDE?

Ich möchte, dass wir wieder gelassener sind/werden und uns Zeit nehmen. Wir brauchen Entschleunigung in dieser hektischen Zeit, damit wir uns und anderen mehr Wertschätzung entgegenbringen können.

Ich möchte meinen Mitmenschen zeigen, dass es sich lohnt "echt zu sein". Nicht irgendwelchen Idealen hinterherlaufen, die auf Dauer unglücklich statt zufrieden machen. Wir brauchen wieder mehr Zuversicht und Freude, egal wie sich das Leben präsentiert.

Hier sind weitere Beiträge der Blogger*innen

Carmen Hintermüller ist Spezialistin für die Stärkung des eigenen Selbstwertes

Judith Peters hat auf ihrem Blog alle Beiträge gesammelt


“Was wäre das Leben, hätten wir nicht den Mut, etwas zu riskieren?”

- Vincent van Gogh -