11 March 2021

Machst du heute zu einem bedeutenden Tag?

Den Tag neu entdecken. Diese Meldung bekomme ich regelmäßig von Dr. Google. Ich mag sie sehr gerne, da die Fotos, die ich gezeigt bekomme, mich an schöne Momente vor einem Jahr, oder länger erinnern.

Letztes Jahr war ich in Innsbruck bei einem Rhetorik-Workshop mit Lisa-Maria Sexl.

Das Coronavirus war auf einmal nicht mehr nur in China oder Italien. Es war in Tirol angekommen. Trotzdem wollten wir uns die Stimmung nicht verderben lassen.

Ich gestehe, als bekennender Optimist, habe ich die Situation nicht ganz ernstgenommen.

Während des Tages veränderte sich dann doch die Wahrnehmung. Beim Mittagessen im Austrotel waren wir die einzigen Gäste und man merkte schon, dass sich eine Gedrücktheit breit machte.


Am nächsten Tag sagten, meine Stempel-Mama Fanny und ich unsere bevorstehende Kreative Auszeit – ein Präsenz-Wochenende in Kirchberg ab.

Eine Dame, die zur Risikogruppe zählte, war angemeldet. Die Gefahr, dass sie erkranken würde, war uns dann doch zu groß.

Eine Woche später stand ganz Tirol unter Quarantäne und wir durften die Heimatgemeinde nicht mehr verlassen. Plötzlich war es unheimlich still geworden. Das Leben wurde abrupt ausgebremst.


Ich denke, wir alle waren es nicht gewohnt auf einmal soviel Zeit übrig zu haben. Nachdem ich neben meinem Outdoor-Aktivitäten auch Online-Kurse gebe, war die Umstellung für mich nicht so schlimm. Es fühlte sich an, als ob zumindest das Geschehen in meinen vier Wänden gleich weitergehen würde.


Tja, da hatte ich mich geirrt.

Meine Tochter sollte im Rahmen ihres Studiums nach Deutschland für ein Praktikum gehen und die Entscheidung, ob und wie war herausfordernd. Mein Sohn hatte auf einmal Homeschooling.

Schlussendlich waren wir alle so viel zu Hause, wie normalerweise nie.

Kochen, putzen, online-Kurse mitmachen und selbst halten, Nerven verlieren, Entscheidungen in Frage stellen, Nerven bewahren. Es war ein umfangreiches Programm. wink


Nachdem schön langsam alles wieder gelockert wurde, fühlte ich mich, als ob ich drei Wintersaisonen mit meinem Sportgeschäft gestemmt hätte. Ich war müde und ko. Ja, es war Zeit Geschwindigkeit herauszunehmen.


Was?

Mir kam es so vor, dass die Hektik, die Menschen oft umtrieb, sich verlagert hatte. Homeoffice, Homeschooling, Homesport, Homeworkshops, Homeshopping … quasi Alles wurde mit einem „Home“ etikettiert.


Dann kam der Sommer und ich war so oft, wie möglich im Freien unterwegs, und es hat gut getan. Ich hatte auch das Glück, in Südtirol an einem Lehrgang für „Alpines Waldbaden“ teilzunehmen. Beim Waldbaden nimmt man Tempo heraus uns konzentriert sich auf die Umgebung und sammelt sinnliche Eindrücke, man entspannt dabei wunderbar.

Covid beeinflusst uns nun seit einem Jahr und fast alle sind genervt davon. Die Begleitumstände gehen an Keinem von uns spurlos vorüber.

Ich weiß auch nicht, wohin die Reise geht, aber ich möchte jeden Tag für mich so gestalten, dass Google Fotos in einem Jahr zu mir „sagt“: den Tag neu entdecken und ich mich darauf freue.

Sammeln wir gemeinsam schöne Eindrücke. Wenn du magst, poste dein Foto, an das du dich in 365 Tage erinnern möchtest. heart


PS: Ich gehe jetzt auf meine Runde und teile dann mein Bild des Tages 🥰